Wie komme ich sicher zur Schule? Was muss ich auf dem Schulweg besonders beachten? Diese und ähnliche Frage standen im Mittelpunkt eines Verkehrserziehungstages der 5. Klassen des Friedrich-List-Gymnasiums.
Die eigene Sichtbarkeit im Verkehr war eines der Themen, auf die Uwe Friedel von der Polizeiinspektion Lohr einging. Gerade in der aktuellen Jahreszeit – wenn es morgens noch dunkel ist – sei es unheimlich wichtig, von anderen Verkehrsteilnehmer*innen gesehen zu werden. Helle Kleidung und Reflektoren trügen dazu optimal bei. Ausgiebig ging der Verkehrserzieher auch auf mögliche Gefahren ein, die stets unsere Aufmerksamkeit erfordern. An einem LKW, den der Katastrophenschutz des Landkreises freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte, erklärte Friedel nicht nur Position und Bedeutung von Blinkern und Rückfahrscheinwerfern; nachdem eine Schülerin in der Fahrerkabine Platz nehmen hatte dürfen, fiel ihr schnell auf, wie viele Bereiche der Fahrende eines LKW eigentlich gar nicht einsehen kann. Diese Flächen legten ihre Mitschüler*innen mit farbiger Folie aus. Die Überraschung: Im Toten Winkel des LKW konnte locker ein ganzes Auto verschwinden.
Räuberleiter bis zum Notknopf und eine „fliegende Anna“
Wohlwissend, dass viele Schüler*innen einen Großteil ihres Schulwegs mit dem Bus zurücklegen, hatte der Landkreis auch ein solches Fahrzeug für den Verkehrserziehungstag bereitgestellt. Ehe die Fünftklässler*innen jedoch den warmen, windgeschützten Innenraum entern durften, galt es wichtige Lektionen zu lernen, z.B. bei der Einfahrt eines Busses genügend Abstand von der Bordsteinkante zu halten und sich anschließend geordnet anzustellen und nicht zu drängeln. Nachdem diese Übung zur Zufriedenheit des Busfahrers absolviert worden war, erläuterte er seinen jungen Zuhörer*innen die Sicherheitseinrichtungen im Innern: Vom Nothammer (kein Souvenir!), über die Dachluke bis hin zum Feuerlöscher – nichts wurde vergessen. Sogar den Notknopf über der Tür – sonst eigentlich ein absolutes Tabu, außer natürlich im Notfall – durften die Schüler*innen mal drücken: mit Räuberleiter auch kein Problem für die findigen Fünftklässler*innen.
„Dann lassen wir mal die Anna fliegen“, meinte der Fahrer schließlich, startete den Bus, und forderte die Insassen auf, sich gut festzuhalten. Bei 20km/h bremste er abrupt ab. Bei dem angekündigten Bremsmanöver kam freilich keiner zu Schaden. Nur „Anna“ – so der liebevolle Name eines blauen Kanisters, der bis dahin auf dem Rücksitz gestanden hatte – segelte einmal quer durch den Bus. Damit hatte der Busfahrer eindrücklich demonstriert, wie wichtig es ist, in einem Bus ordentlich und ruhig sitzenzubleiben bzw. sich zumindest einen festen Halt zu suchen und keinesfalls herumzuturnen.
OStRin Nicola Niebler (Unterstufenkoordinatorin) und StD Jürgen Endres (Sicherheitsbeauftragter) dankten allen beteiligten Stellen für diesen wertvollen Beitrag zur Verkehrserziehung. Unfallprävention dürfe in der Schulzeit nicht zu kurz kommen, bei den Kleinen ebenso wie bei den Großen. Dafür setze man sich am FLG auch künftig ein.
Autor: Jürgen Endres
Fotos: Jürgen Endres