In der Fahrtenwoche kurz vor den Sommerferien gastierten wir, die neunten Klassen des FLGs, in Begleitung von einigen Sportlehrern in Schuby, einem kleinen Ort in Schleswig-Holstein nahe der Ostsee, um dort eine abwechslungs- und lehrreiche Sportwoche zu bestreiten. Der Schwerpunkt in dieser Woche lag auf Windsurf- und Katamaran-Segelkursen, die an drei Vormittagen stattfanden und bei denen alle, trotz teilweise schlechtem Wetter, stets motiviert und wissbegierig waren.
Geschlafen haben wir in kleinen, auf dem gesamten Gelände verteilten Bungalows, welche zu Fuß nur zehn Minuten vom Meer entfernt lagen. Diese kurze Entfernung konnten wir jeden Tag ausnutzen und verbrachten somit die meiste Zeit des Tages am Strand. Dort konnten wir unsere Zeit mit Beachvolleyball, auf Stand-Up-Paddelboards oder beim Sonnen verbringen.
Aber auch die Abende konnten wir abwechslungsreich und nach unseren Wünschen gestalten. Nach dem Abendessen hatten wir die Möglichkeit, uns mit sportlichen Aktivitäten, wie Volleyball und Tischtennis, oder mit gemeinsamen Spieleabenden die Zeit zu vertreiben. Um neben dem Strand auch andere Orte zu sehen, wanderten wir am dritten Abend an der Küste von „Schubybeach“ bis zu einer Klippe und konnten dabei die Natur des Nordens genießen.
Am Ende der Woche traten wir die Rückreise mit neuen Erfahrungen an. Diese einmalige Klassenfahrt hat dazu beigetragen, unsere Klassengemeinschaft zu stärken, neue Dinge auszuprobieren und uns zu zeigen, wie abwechslungsreich und spannend ein Schullandheim doch sein kann.
Seit vielen Jahren besteht eine Kooperation zwischen dem Unternehmen Bosch Rexroth und unserer Schule. Rexroth, eine auf hydraulische sowie elektrische Antriebe spezialisierte Tochter des schwäbischen Bosch-Konzerns, kommt in Mainfranken auf fast 7400 Beschäftigte (Platz 3) und liegt mit über 5000 Beschäftigten am Standort Lohr auf Platz 1 in Main-Spessart. Die Zusammenarbeit mit diesem Top-Arbeitgeber soll nun weiter verstärkt werden. In einem ersten Treffen zwischen den Unternehmensvertreterinnen Susanne Büttner (duale Studiengänge) und Daniela Wamser (Berufsausbildung) sowie Rainer Wirthmann (Koordinator für die berufliche Orientierung am FLG) wurden verschiedenste Möglichkeiten und Vorhaben besprochen.
Als erste Aktion kam es zu einem Besuch der Klasse 10a in Lohr am Donnerstag, den 13. Juli. Die Schüler des wirtschaftswissenschaftlichen Zweigs der Schule hatten im Fach Wirtschaftsinformatik viel über „Unternehmen als vernetzte Systeme“ (so der Lehrplantitel) und über das Funktionieren von Märkten im Fach Wirtschaft gelernt. Nun hatten sie die Möglichkeit, dies vor Ort live zu erleben.
Frau Büttner, eine Wirtschaftsingenieurin, die zuvor auch zuständig für einen Produktionsteil war, führte die Schülerinnen und Schüler sehr kundig durch die Werkshallen. Beeindruckend war, dass der Grad der Automatisierung einhergehend mit einer Flexibilisierung bei den herzustellenden Produkten immer weiter vorangetrieben wird.
Eingerahmt war dieser Rundgang durch die Durchführung des Planspiels „TopMobil“. Hierbei hatten die Schülerinnen und Schüler in Gruppen die Aufgabe, ein Fahrzeug mit den Materialien aus Bausätzen kreativ und nützlich zu entwerfen. Diese Prototypen mussten Sie dann in einem „Marketing-Pitch“ vor dem Publikum vorstellen und dann die Produktion vorbereiten. Die entscheidende Phase kam, als die Verkaufsbeauftragten der Gruppen ihre Fahrzeuge in harten Verhandlungen zu guten Preisen verkaufen mussten und die Produktion schnell die vereinbarte Anzahl und Ausführung liefern musste. Schließlich gewann die Gruppe mit den Schülern Simon Mähler, Alexander Schiehser, Anna-Luisa von Rhein und Paul Thomas mit einem 6-rädrigen, multifunktionalen, aber auch hochpreisigen Agrarfahrzeug. Sie lagen jedoch nur knapp vor der Gruppe mit Marvin Emrich, Luis Günther, Vivienne Ludwig und Leonhard Wagner, die ein sportliches Wasserstoffauto in höherer Stückzahl produzieren konnten. Insgesamt war es ein lehrreicher, spannender Wettbewerb, der allen Beteiligten großen Spaß gemacht hat.
Abschließend wurde Rückblick gehalten, wobei die Aktion von allen Teilnehmern sehr gelobt wurde. Die beiden Vertreterinnen des Unternehmens zeigten in einer Präsentation noch die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten bei Rexroth auf. Sie luden auch dazu ein, ein Praktikum bei ihrem Unternehmen zu machen.
Mit dem Schuljahr 2022/2023 wurde für alle Schülerinnen und Schüler aller allgemeinbildenden Schulen in Bayern ein verpflichtender „Tag des Handwerks“ eingeführt. Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern handwerkliche Tätigkeiten näher zu bringen und die attraktiven Berufsfelder des modernen Handwerks begleitend zum Unterricht praxisnah vorzustellen. Unsere Schule hat sich im Vorfeld eng mit Frau Waterstrat, der Projektkoordinatorin bei der Handwerkskammer Unterfranken, abgestimmt. Hierbei zeigte sich, dass der „Tag der Ausbildung“, der am 6. Juli im Festzelt der Frammersbacher Festtage geplant war, sehr gut geeignet wäre, in diesem Bereich für die Schülerinnen und Schüler vielfältige Einblicke zu geben. In Frammersbach vertreten waren dann 28 örtliche und regionale Betriebe aus verschiedenen Handwerksarten, aber auch aus den Branchen Dienstleistungen, Handel und Verwaltung.
Teilnehmen durften die Klassen der 9. Jahrgangstufe unserer Schule. In dieser Jahrgangsstufe ist die Berufsorientierung ein (kleiner) Teil des stundenplanmäßigen Unterrichts. Dieser findet allerdings mehr themen- und aktionsorientiert statt, wie zum Beispiel bei der Vor- und Nachbereitung des Praktikums. Die Schülerinnen und Schüler verbrachten rund zwei Stunden auf dem großflächigen Ausstellungsgelände im Zelt und im Außenbereich. Sie hatten dabei konkrete Aufträge: In mindestens drei Gesprächen mit unterschiedlichen Gesprächspartnern an den Ausstellungsständen sollten sie Fragen zur Berufsausbildung und zur Arbeitstätigkeit in den angebotenen Berufen klären. Zudem sollten sie mindestens eine ausführende oder kreative Tätigkeit an einem Infostand ihrer Wahl ausführen und dokumentieren.
Hier Beispiele für die Rückmeldungen zu den Standbesuchen und den durchgeführten Gesprächen:
[…] Dann habe ich noch mit einem Mitarbeiter von der „Die Maler“-Firma gesprochen. Es ging dabei um den Beruf als Lackierer. Das Interessante am Beruf ist, dass man sehr unterschiedliche Aufgaben hat, außer nur Wände zu streichen, wie z.B. Dekore entwerfen oder komplexe Leichtbausysteme montieren. Außerdem ist Nachhaltigkeit auch ein wichtiges Thema und als Lackierer kann man sogar viel dazu beitragen. Für den Beruf muss man auf jeden Fall kreativ sein und gut mit anderen Menschen umgehen können, denn Teamarbeit ist sehr wichtig für den Job. […]
[…] Als nächstes bin ich zu Müller Feinblechbautechnik gegangen. Dort wurden mir die Haupttätigkeiten gezeigt und ich durfte selbst eine Gewindeniete einpressen, davon habe ich ein Bild machen lassen. Dabei ging es um den Beruf des Konstruktionsmechanikers. Leider bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass dieser Beruf nichts für mich ist, da ich nicht sehr gerne mit Metall arbeite. […]
[…] Meinen dritten und letzten Stopp legte ich dann bei der Firma Carol ein. Ich durfte zwei Rohre in einen 45°-Bogen einpressen, davon habe ich aber kein Bild gemacht. Dabei ging es um den Beruf Anlagenmechaniker. Dieser Beruf hat mir am besten gefallen, da mir auch etwas über die Bezahlung gesagt wurde (ich zitiere: „man kann richtig Schotter verdienen“). Ich habe mich auch schon vorher für diesen Beruf interessiert, habe mich aber nie mit einem Anlagenmechaniker über seine Tätigkeiten oder die Bezahlung unterhalten. Außerdem denke ich, dass es ein sehr sicherer Job ist, da immer Heizungen oder Ähnliches gebraucht werden und derjenige, mit dem ich gesprochen habe, mir gesagt hat (und dass mir auch schon von anderen Anlagenmechanikern bekannt ist), dass die Firma für mindestens zwei Jahre voll ausgebucht ist. […]
Einige Schülerinnen und Schüler haben ihre Eindrücke stichpunktartig zusammengefasst. Hier ein Beispiel:
Job: Maler
Was muss man selbst mitbringen: Kraft, Teamwork
Was macht man: Räumliche Gestaltung, Kirchen-Malerei, Städte-Gestaltung
Wie wird man Maler: Drei Jahre Ausbildung, in denen man Gestaltung und Instandhaltung, Bauten und Korrosionsschutz, Kirchenmalerei etc. lernt. Danach kann man dann seinen Meister machen, was nochmal ein Jahr dauert. Damit kann man dann seinen eigenen Betrieb eröffnen. Es gibt viele Aufstiegschancen.
Neben typisch handwerklichen Berufen konnten die Schülerinnen und Schüler auch Dienstleistungsberufe kennenlernen. Ein Aussteller war hier das Unternehmen BeneVit. Dieses betreibt keine klassischen Pflegeheime, sondern eher betreutes Wohnen nach einem „Hausgemeinschaftskonzept“, wie zum Beispiel das Haus Lohrtal in Frammersbach. Es gibt bei BeneVit verschiedene Ausbildungsberufe vom Pflegefachmann/Pflegefachfrau bis hin zum Assistent/ zur Assistentin für Ernährung und Versorgung (w/m/d). Eine Rückmeldung einer Schülerin zu ihren Erfahrungen am Stand dieses Unternehmens:
Hier muss man eine dreijährige Ausbildung absolvieren, bei der man zwischen Berufsschule und Praxis-Stunden abwechselt. Man benötigt dafür viel Empathie, Geduld, ein Bewusstsein Menschen helfen zu wollen, Struktur und ein grundlegendes Verständnis für die Pflege. Hier bei BeneVit habe ich mein eigenes Salz mit dem Mörser hergestellt.
Die Schülerinnen und Schüler waren insgesamt zumeist sehr angetan von ihrem „Ausflug in die Praxis“, auch wenn doch für einige eine Berufstätigkeit im Handwerk keine wirkliche Option ist. Eine Rückmeldung dazu war:
Insgesamt war dieser Tag sehr informativ und auf jeden Fall weiterzuempfehlen. Danke für diesen Ausflug!
Die zehnte Jahrgangsstufe des Friedrich-List-Gymnasiums Gemünden ist nach einer einwöchigen Klassenfahrt nach Berlin mit vielen Eindrücken aus der Bundeshauptstadt zurückgekehrt. Ein Besuch beim Bundestagsabgeordneten Bernd Rützel zählte zu den Highlights des abwechslungsreichen Wochenprogramms.
Vor dem Reichstagsufer ergoss sich ein kunterbuntes Lichter-Feuerwerk über die Spree und über die Fassaden des Berliner Parlamentsviertels. Spätestens, als die Menschen auf den von Beamern beleuchteten Häuserleinwänden die Berliner Mauer erklommen, zückten auch die letzten Schülerinnen und Schüler ihre Handys und filmten die berühmten Szenen mit: Die halbstündige Film-, Licht- und Tonprojektion zur Geschichte des Parlamentarismus in Deutschland, in der auch der Fall der Berliner Mauer beleuchtet wurde, wird bei den Teilnehmern der FLG-Berlinfahrt sicher nicht nur digital in Erinnerung bleiben.
Auch der Besuch beim Bundestagsabgeordneten Bernd Rützel (SPD) im nicht weit vom Reichstagsufer entfernten Paul-Löbe-Haus zählte für viele Zehntklässler zu den Höhepunkten der Fahrt. Der gebürtige Gemündener ließ die FLG-Reisegruppe im imposanten Europasaal Platz nehmen und in die Welt der großen Politik hineinschnuppern. In einer lockeren Gesprächsrunde beantwortete der 54-Jährige die Fragen der Jugendlichen auf Augenhöhe und berichtete von seinem Weg in den Bundestag, wobei er auch authentische Einblicke in den oft strapaziösen und reiseintensiven Alltag eines Abgeordneten gewährte.
Der Reisetross des FLG war in Berlin ebenfalls stets auf dem Sprung von Programmpunkt zu Programmpunkt: So pilgerten die Schülerinnen und Schüler direkt nach der Bahn-Anfahrt vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor und erhielten auf dem Weg viele Einblicke in die Stadtgeschichte, wobei sie schnell merkten, dass sich in der Hauptstadt hinter jedem Eck ein kleines Stück Geschichte versteckt. In Workshops wurde das Thema „Freiheit trotz Kontrolle“ in der DDR diskutiert, ehe die Zehntklässler mit dem sogenannten Tränenpalast eine ehemalige Abreisehalle in Richtung Westen besuchten, die für viele DDR-Bürger die tränenreiche Endstation ihrer Reiseträume war. Eine Fahrradtour entlang der ehemaligen Berliner Mauer komplettierte das kulturell-historische Angebot der Fahrt, die nebenbei auch noch Raum für individuelle Ausflüge ließ – zum Beispiel ins Olympiastadion, ins Berlin Dungeon oder zu Comedy-Events. „Eine Reise nach Berlin gehört für uns zur Bildung eines jeden jungen Menschen dazu“, sagte Simon Schmolke aus dem fünfköpfigen Lehrerteam: „Und auch wir sind froh, dass wir die Schülerinnen und Schüler dabei begleiten durften.“
Zwei erlebnisreiche Tage in Straßburg verbrachten 86 Französisch-Lernende der 6., 7. und 8. Jahrgangsstufe sowie des P-Seminars Französisch am Friedrich-List-Gymnasium. Auf dem Programm standen natürlich die Besichtigung des weltberühmten Straßburger Münsters und der Cathédrale Notre-Dame sowie ein Rundgang durch das malerische Gerberviertel Petite France mit seinen Fachwerkhäusern. Bei einer Bootsfahrt auf der Ill kam die Reisegruppe auch am Sitz des deutsch-französischen Fernsehsenders ARTE sowie am Europaparlament vorbei. Außerdem erkundeten die Schülerinnen und Schüler in Gruppen das Stadtzentrum und die Geschäfte. Das P-Seminar versorgte sich mit elsässischen und französischen Spezialitäten für ein gemeinsames Picknick am Ill-Ufer.