Kaum noch Jugendliche sprechen heutzutage noch Dialekt. Deswegen ist es umso wichtiger, der jungen Generation die Dialekte ihrer Heimatregionen wieder näherzubringen. Aus diesem Grund haben die Klassen 8a und 8b des Friedrich-List-Gymnasiums Gemünden am diesjährigen Schülertag des Unterfränkischen Dialektinstituts an der Universität Würzburg teilgenommen. Beim zugehörigen Dialekt-Wettbewerb zum Thema „Essen aus der Region“ landeten beide Klassen sogar auf dem Siegertreppchen.
Die Klasse 8b erreichte mit ihrem Gössenheimer Rezept ,,Spoazä mid em Kümmalesszälod“ (Mehlspatzen mit Gurkensalat) den dritten Platz. Die Klasse 8a schaffte es mit ihrem Kartoffelgericht ,,Burchsinner Zämmede un Dickmilich“ sogar auf den zweiten Rang. Allerdings sind die Teilnehmenden nicht nur mit Urkunden und Preisen nach Hause gegangen, sondern konnten auch ihr Sprachwissen erweitern.
Appel-Apfel-Grenze und viele Käse-Aussprachesorten
Nach ihrer Ankunft im Hörsaal des Philosophiegebäudes der Universität Würzburg am Hubland nahmen die Schüler an einem spannenden Vortag rund um die Geschichte der regionalen Dialekte teil. Auf diesen folgte ein Quiz, bei dem die Schüler mit ihrem Handy die Bedeutungen verschiedener Worte im Dialekt erraten durften. Sie erfuhren dabei unter anderem, wo genau die Grenze zwischen der Aussprache von ,,Apfel“ und „Appel“ verläuft und in welchen Regionen eher vom „Kaas“ oder vom „Kees“ (für Käse) gesprochen wird.
Nach einem Lernzirkel folgte dann der Höhepunkt der Veranstaltung: Für einen Dialekt-Wettbewerb hatten sieben Klassen von Schulen aus ganz Unterfranken typische Gerichte aus ihren Heimatorten genauer unter die Lupe genommen. Die Rezepte wurden aus dem Hochdeutschen in die regionalen Dialekte übersetzt und von den Schülerinnen und Schülern vor Ort authentisch vorgetragen. Neben einer eingehenden Sprachanalyse gab es auch Bilder der zubereiteten Köstlichkeiten. Die Klasse 8a wurde vertreten von Marlene Leipelt (14) und Mathilda Brückner (13) aus Gemünden, für die Klasse 8b gingen Viktoria Hack (14) aus Gössenheim und Lara Kapperer (13) aus Karsbach an das Rednerpult – und das jeweils mit großem Erfolg.
Besuche bei der Main-Post und beim Bayerischen Rundfunk als Preise
Mit dem umjubelten dritten Platz gewann die Klasse 8b einen Ausflug zur Main-Post, die zweitplatzierte Klasse 8a darf den Bayerischen Rundfunk besuchen. Die Mission des Projekts, den Schülern ihren Heimatdialekt wieder näherzubringen, war ebenfalls ein voller Erfolg: „Vor dem Vortrag habe ich zur Übung mehrere Tage lang zuhause ganz viel im Dialekt gesprochen, vor allem mit meinen Großeltern“, berichtet etwa Viktoria Hack: „Das hat Spaß gemacht – und beim Vortrag hat es dann auch richtig gut geklappt.“
Autorinnen und Autoren: Lara Kapperer, Valentina Trost (Schülerinnen) und Julius Mayer (betreuende Lehrkraft) / Foto: Julius Mayer