Software für ein reales Projekt entwickeln – dafür schloss sich das Friedrich-List-Gymnasium in Gemünden mit Bosch Rexroth in Lohr zusammen. Zum Auftakt für das gemeinsame Informatikprojekt besuchte Oliver Mecker, stellvertretender Rektor und Informatiklehrer des Gymnasiums, mit den Teilnehmern seines Informatikkurses den Spezialisten für Antriebs- und Steuerungstechnik.
Marco Genise, Leiter des Projekts Digitale Ventile im Bereich Industriehydraulik bei Bosch Rexroth, gab einen Einblick in die Hydraulik und zeigte, wie das Unternehmen Kundenanwendungen und neue Produkte auf Herz und Nieren prüft. Neben der Vielfalt der Hydraulikanwendungen beeindruckte die elf Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis 11 insbesondere die hohe Präzision, mit der die großen Kräfte der Hydraulik kontrolliert werden. Diese werden beispielsweise für das Pressen von Karosserieteilen genutzt.
Praxiseinblicke und Berufsorientierung
„Für das Informatikprojekt des Gymnasiums haben wir uns sehr gerne als Auftraggeber zur Verfügung gestellt. So lässt sich die Aufgabe, eine Software zu entwickeln, realitätsnah gestalten. Zudem unterstützen Einblicke in Unternehmen Schülerinnen und Schülern später bei der Berufsorientierung“, sagt Susanne Büttner, die in der Ausbildungsabteilung des Unternehmens die Dual Studierenden betreut.
Anschließend erläuterte Genise den Schülern die Aufgabenstellung für ihr Informatikprojekt. Es gilt ein Display zu programmieren, ein so genanntes Dashboard, das wichtige Daten zum Ablauf des Projekts Digitale Ventile in Echtzeit darstellt. Dafür erhalten die Schüler entsprechende Rohdaten aus dem Projekt: dessen Aufteilung in einzelne Arbeitspakete inklusive deren Zeitplanung und jeweiligen Fortschritt.
Die Schüler müssen überlegen, wie sie die Daten möglichst übersichtlich und visuell ansprechend darstellen können und welche Aussagen sich aus diesen für den weiteren Projektfortschritt gewinnen lassen. Welche Programmiersprache sie dafür nutzen, ist ihnen überlassen.
„Das Spannende daran: Niemand aus der Projektgruppe hat so etwas bisher gemacht. Aber wie in der echten Softwareentwicklung geht es für uns darum, uns die Aufgabenstellung Stück für Stück zu eigen zu machen und eine Lösung dafür zu finden“ sagt Mecker. Dafür haben die teilnehmenden Schüler bis zum Ende des Schuljahres Zeit.
Text & Fotos: Oliver Mecker